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Tag 1 – Von der Büroklammer zum Fernseher
Endlich ist es soweit, der Baltic Sea Circle 2022 geht los. Nach einer viel zu kurzen Nacht auf Gut Basthorst, bauten wir unser Zelt ab, packten unser Auto, füllten nochmal Wasser auf und holten unser Roadbook ab. Beim ersten Blick war klar, dass uns viele schwierige und teilweise verrückte Aufgaben bevorstehen werden („Wo kriegen wir eine Ziege her?“), aber dazu im Verlauf der Reise mehr.
Gegen ca. 12:00 Uhr verließen wir Gut Basthorst Richtung Norden. Laut Regelwerk ist er auf der Rally nicht gestattet, Autobahn und GPS zu verwenden. Hierbei gibt es allerdings am ersten und letzten Tag der Rally eine Ausnahme, sodass es uns gestattet war, die Autobahn zu verwenden. Somit ging es auf die Autobahn Richtung Flensburg.
Bevor wir Deutschland verlassen mussten wir nochmal tanken und eine Roadbook Aufgabe erfüllen. Also ging es in Flensburg noch einmal an eine Tankstelle. Nachdem das Auto aufgefüllt wurde und Burger King es nach 20 Minuten geschafft hat uns unsere Bestellung zu geben, mussten wir nun noch jemand finden, der mit uns tauschen würde. Denn: Zum Start hat jedes Team eine blaue Büroklammer bekommen. Die Aufgabe ist es, in jedem Land einen Tausch zu machen und so, immer wertvollere Gegenstände zu erhalten. Das Team mit dem besten Gegenstand erhält 20 extra Punkte.
Unser erster Tausch verlief schonmal ganz gut. Wir tauschten unsere blaue Büroklammer gegen einen Eiskratzer.
Nachdem unsere Aufgabe also erfüllt war, ging es weiter auf die Autobahn nach Dänemark. Als wir noch etwa 150 Kilometer von Kopenhagen entfernt war, viel uns ein, dass wir ja auch in Dänemark unseren ertauschten Eiskratzer tauschen müssen. Ulle fiel dann ein, dass er jemanden kennt, der in Kopenhagen wohnt. Glücklicherweise erreichten wir diese Person auch und vereinbarten ein Treffen am Flughafen. Der Tausch verlief viel besser als gedacht. Für einen grünen Eiskratzer bekamen wir einen Fernseher. Zwar nicht mehr das aktuellste Modell und ohne Fernbedienung, aber noch funktionsfähig und sicherlich kein schlechter Gegenstand um diesen in Schweden zu tauschen. Neben einem Fernseher gab es außerdem noch einige Dosen dänisches Bier für uns, sowie ein Sägeblatt aus schwedischem Stahl.
Nun ging es weiter zur letzten Etappe des Tages, die Fahrt über die Öresund Brück, weiter nach Trelleborg um dann an der südlichen Küste Schwedens einen Platz zum Schlafen zu finden. An der schwedischen Grenze erfüllten wir außerdem direkt noch eine der Foto-Aufgaben aus dem Roadbook. Also fragten wir eine der Beamten an der schwedischen Grenze, ob sie auf unserem Auto unterschreiben kann, was sie freundlicherweise auch sofort machte. Mit 3 erfüllten Roadbook-Aufgaben ging es nun also an der schwedischen Küste entlang. Nach einer nicht aufhören wollenden Fahrt fanden wir wie durch Zufall eine sehr schöne, ruhige Stelle am Strand. Hier waren wir auch nicht die einzigen, viele Teams haben sich hier auch eingefunden um hier die Nacht zu verbringen.
Bevor wir uns um unsere Schlafmöglichkeit kümmern konnten, musste noch die Tagesaufgabe aus dem Roadbook erfüllt werden. Eine traditionelle Wikinger-Taufe sollte am Strand abgehalten werden. Um ein Wikinger zu werden, braucht man 5 Gegenstände, welche auf dem Rücken getragen werden sollen:
- Wasser aus der Ostsee
- Ein Zweig von einem schwedischen Baum
- Sand von der Küste Dänemarks
- Schwedisches Metall
- Wind von der Küste
Damit das ganze auch wie eine richtige Zeremonie aussieht, haben wir am Strand direkt mehrere Feuer gemacht und das ganze zusätzlich mit Rauchbomben untermalt.
Nachdem auch diese Aufgabe erledigt war, ging es an den Aufbau der Schlafmöglichkeiten. Ulle wollte unbedingt in der Hängematte schlafen, Dave aus Temperaturgründen im Zelt. Bevor also der fast 2 Stunden andauernde Sonnenuntergang vorbei war und es wirklich richtig dunkel wurde, bauten wir unsere Schlafplätze auf und beendeten den sehr erfolgreichen, aber auch sehr langen Tag gegen Mitternacht.