Tag 14 - Punkte sammeln

Heute geht es von Lettland über Litauen nach Polen. Auf unserm Weg haben wir zahlreiche Aufgaben zu erfüllen, schließlich gibt es noch viele Roadbook-Aufgaben und nur noch wenige Tage Zeit. Gegen 08:30 Uhr standen wir motiviert auf und nach dem üblichen Abwaschen, Aufräumen usw. ging es gegen halb 10 los.

 

Der erste Punkt auf unserer Route war der „Hill of Crosses“, ein Hügel im Süden von Lettland auf dem sehr viele Kreuze aufgestellt sind. Dort sollten auch wir ein selbstgebasteltes Kreuz aufstellen. Nach etwa 2 Stunden, mehr oder weniger lebensgefährlicher, Autofahrt sind wir am Hügel angekommen. Aus einem Ast und etwas Panzertape bastelten wir dann unser Kreuz.

Danach ging es sofort weiter, unser nächstes Ziel war 3 Stunden entfernt und hatte einen klaren Treff- und Zeitpunkt. Es ging nach Litauen, genauer in den Süden von Litauen nach Marijampole. Ein anderes Team hatte die Idee, an diesem Ort (welcher genau mittig zwischen Kaliningrad und Belarus liegt) auf dem Markplatz mit möglichst vielen Autos ein Peace-Zeichen zu machen. Hier wollten wir natürlich dabei sein. Pünktlich um 15 Uhr kamen wir dann am Marktplatz an. Normalerweise dürfen auf diesen keine Autos fahren, allerdings war das initiierende Team im Kontakt mit dem Bürgermeister, welcher diese Aktion begrüßte und uns eine Sondergenehmigung für diese Aktion gab. Nach und nach versammelten sich die Autos und formten so das Peace-Zeichen. Dieses wurde dann mit mehreren Drohnen fotografiert und hat Stand jetzt bereits über 30.000 Likes auf der offiziellen Facebook-Seite der Stadt.

Nun ging es wieder an das Erfüllen der Roadbook-Aufgaben. Ganz oben auf der Liste stand hierbei das Tauschen. Nachdem in Marijampole so gut wie alle Läden geschlossen hatten und auf dem Parkplatz eines großen Shopping-Centers niemand offen für einen Tausch war, versuchten wir unser Glück in einem Hotel. Die Frau an der Rezeption teilte uns mit, dass sie heute bereits getauscht hat, wir es aber im angrenzenden Restaurant versuchen können. Gesagt, getan und tatsächlich waren wir erfolgreich. Für unser Tamburin gab es einen Pizzaschneider.

Der Tausch in Litauen war somit abgeschlossen und es konnte weiter gehen Richtung Polen. Hier wollten wir vor allem weitere Aufgaben der Photo-Competion erfüllen. Also steuerten wir einen Reiterhof im Nord-Osten Polens an, unsere Aufgabe ist es nämlich, ein Foto davon zu machen, wie unser Auto von einem Pferd gezogen wird. Auf dem Reiterhof konnte uns schnell geholfen werden, zwar seien die Pferde schon im Urlaub, für uns wurde aber eine Ausnahme gemacht. Das Pferd machte das Spektakel halbwegs entspannt mit, als Aufwandsentschädigung haben wir vorab extra noch Mörchen gekauft, welche von unserer kurzzeitigen Zugmaschine auch sofort verspeist wurden.

Die Frau vom Reiterhof empfahl uns dann auf Nachfrage noch einen nahegelegenen Bauernhof, bei dem es Ziegen gibt. Denn, wie es sich für eine Auto-Rally gehört, brauchen wir auch noch ein Foto davon, wie eine Ziege unser Auto fährt. Auf dem Bauernhof angekommen wurden wir auch sofort freundlich empfangen. Zwar war die sprachliche Verständigung nicht einfach, aber dank Übersetzer-App auf dem Handy konnten wir unsere Anfrage verständlich machen. In Windeseile wurde eine Ziege geholt, diese hatte aber wahrscheinlich keinen Führerschein und somit an unserem Plan überhaupt kein Interesse. Auch feinstes handgepflücktes Gras konnte sie nicht überzeugen. Ähnliches passierte dann auch bei der 2. Ziege, sodass wir leider erfolglos wieder vom Hof fahren mussten.

 

Trotz alledem haben wir heute zahlreiche Aufgaben erfüllt, schonmal positiv. Damit wir die restlichen Aufgaben auch erfüllen können mussten wir nun überlegen, wo wir heute noch hinfahren. 1,5 Stunden fahrt würden uns nach Lötzen bringen, dann wären wir zwar gegen 22 Uhr an unserem Schlafplatz, müssten morgen aber dann noch 3 Stunden bis Danzig und weitere 4 bis nach Westpolen fahren. Die andere Option, wir fahren durch bis Danzig, das wird dann zwar eine sehr lange Fahrt in der Nacht, dafür haben wir morgen aber mehr Zeit die Aufgaben zu erfüllen. Die Wahl fiel auf die 2. Option und so fuhren wir bis kurz vor Danzig. Solche langen Fahrten bis tief in die Nacht waren im Norden, wo es nicht dunkel wird, definitiv entspannter. Die Schlafplatzsuche gestaltete sich dann noch schwieriger als gedacht, sodass wir erst gegen 02:00 Uhr eine annehmbare Location gefunden haben. Todmüde gingen wir dann sofort schlafen, natürlich im Auto, wo auch sonst. Morgen geht es dann auf die vorletzte Etappe der Rally und auch da heißt es noch einmal ranklotzen.