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Tag 3 – Nachts ist
heller als draußen
Die Nacht im Auto war überraschend angenehm und stellt auch in Zukunft eine sinnvolle Option dar, falls das Wetter oder die Lust zum Zeltaufbau mal nicht mitspielen sollten. Einzig die ausbleibende Dunkelheit und die sehr intensive Morgensonne machten die Nacht ein wenig zu kurz. Nach dem Aufstehen gab es ein wenig Frühstück mit Kakao und Porridge, anschließend packten wir alles zusammen und, weil es gestern so schön warm im Wasser war, gingen wir heute direkt nochmal „baden“. Da wir diesmal nicht an der Ostsee, sondern an einem See waren, war das Wasser zwar immer noch sehr kalt, aber schon deutlich wärmer als am Vortag.
Bevor wir die vielleicht längste Tour der Rally antraten, erfüllten wir direkt noch eine Roadbook-Challenge. Die Aufgabe war es, vom Autodach aus zu angeln. Also fuhren wir das Auto sehr nah ans Wasser, Ulle sprang mit einer selbstgebauten Angel aufs Dach und schon war das Foto fertig. Gefangen haben wir dabei leider nix, lag evtl. am Stein, der an der Angel befestigt war, Steine mögen Fische angeblich nicht so sonderlich.
Nun ging es dann los auf unsere Tour. Das Roadbook warnte sogar vor einer sehr langen Tour mit über 600 km und so war auch die Tageschallenge kein großer Zeitfresser. An einer Kreuzung auf der E45 (große Landstraße, die praktisch einmal durch Schweden geht) sollten wir uns mit anderen Teams treffen und den Co-Piloten für die nächsten 150 Kilometer tauschen. Dabei sollte dann noch ein Witz erzählt werden, bei dem die andere Person nicht lachen darf. Wir tauschten hierbei mit einem Team, welches wir am Vorabend zum Rallystart bereits kennengelernt haben. Dabei erzählten wir uns erfolglos gegenseitig Witze, quatschten über dieses und jenes, tranken an einer Tankstelle noch einen Kaffee und tauschten sogar nochmal durch, sodass jeder mal im Auto des anderen Teams mitgefahren ist.
Nach dem Tausch zurück zur ursprünglichen Konstellation hatten wir bereits gut 450 Kilometer zurückgelegt. Das im Roadbook angegebene Ziel war da noch ca. 170 Kilometer entfernt. Unterwegs hielten wir dann noch bei einem Supermarkt, um uns für die Party am Donnerstag einzudecken und um uns für die morgige Tageschallenge vorzubereiten. Hierfür brauchen wir eine Dose Surströmming, was dann damit genau passieren soll, erfahrt ihr morgen.
Nach dem Einkauf und mit noch ca. 70 Kilometer zum Roadbook-Ziel entschieden wir uns, heute weiter zu fahren als geplant. Dave war nicht wirklich müde, Energydrink sei dank und dunkel wird es auch nicht mehr wirklich. Also war unser neues Ziel Storuman. Hier kreuzt die E45, die E13, eine Landstraße welche uns nach Norwegen führt und somit sowieso auf unserem morgigen Weg liegt. In Storuman angekommen dauerte es auch gar nicht lange, bis wir einen wunderschönen Camping-Spot fanden. Direkt am Wasser, etwas windig, dafür mit toller Aussicht über den See (Name leider unbekannt). Besonders beeindruckend ist bereits jetzt die Helligkeit in der Nacht. Selbst um Mitternacht sieht es aus wie um 21 Uhr im Sommer in Berlin. Ab morgen scheint dann sogar durchgehend die Sonne. Für den Schlafrhythmus nicht unbedingt zuträglich, aber sehr beeindruckend und gerade für lange Touren super praktisch.
Den Tag beendeten wir mit Grillen und einem Bier. Insgesamt haben wir heute 850 Kilometer zurückgelegt, waren 14 Stunden unterwegs und 2-mal tanken. Dafür wir der morgige Tag sicherlich deutlich entspannter, wenn auch nicht für alle Sinnesorgane.