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Tag 4 - Der schwedische Duftbaum
Nach einer windigen Nacht am See startete der 4. Tag recht entspannt gegen 09:00 Uhr. Nachdem wir alles zusammengepackt haben und einen Kakao getrunken haben, fuhren wir gegen 10:00 Uhr in die nächstgelegene Stadt, mit der Hoffnung dort eine Person zu finden die unseren Fernseher, welchen wir in Dänemark ertauscht haben, mit uns tauschen möchte. Außerdem ging es noch zum Supermarkt, da unsere Wasserbestand langsam zur neige ging.
Während der Kauf von neuem Wasser problemlos klappte, stellte sich die Suche nach einem Tauschpartner als sehr schwierig raus. Zwar gab es diverse Läden in denen es potentielle Tauschobjekte gab, hier war aber entweder niemand vor Ort oder die Sprachbarriere war zu groß. Somit entschlossen wir uns, unsere Fahrt Richtung Norwegen anzutreten und auf dem Weg noch eine Person zum Tauschen zu finden.
Unsere heutige Fahrt beinhaltete allerdings noch einen unangenehm riechenden Passagier. Die heutige Roadbook-Aufgabe war der „Surströmming-Drive“. Die Aufgabe war es, mit einer offenen Dose Surströmming, im Auto, 200 Kilometer zu fahren. Also öffneten wir an einer Parkbucht den guten Fisch. Der Geruch ist wirklich mit nichts zu vergleichen und führt beim Öffnen der Dose zu sofortigem Würgereiz. Nach 10 Minuten Würgen und versuchen nicht zu brechen haben wir uns so weit an unseren Duftbaum für die nächsten 200 km gewöhnt, dass wir losfahren konnten. Neben immer wieder auftretenden Anflügen von Übelkeit, einem flauen Gefühl im Magen und einem extrem ekligen Geruch im Auto verlief die Fahrt ansonsten problemlos.
Etwa 60 Kilometer vor der norwegischen Grenze versuchten wir dann noch einmal unser Glück in Sachen Tauschgeschäft. Bei einem Baumarkt fragten wir nach einem Tausch, leider konnte uns hier nichts angeboten werden, dafür gab es aber Basecaps und ein T-Shirt. Für unser Outfit eine echte Bereicherung. An dieser Stelle: Vielen Dank an Bygma, ganz klar bester Laden in Schweden!
An einer Tankstelle im selben Ort kam uns sofort ein Typ aus einem anderen Baumarkt entgegen, mit 2 Caps in der Hand. Hier hatten wir direkt Hoffnung, dass er mit uns tauschen würde, schließlich wirkte er super motiviert und interessiert an uns. Als wir dann aber nachfragten war von seiner Euphorie nichts mehr zu spüren, stattdessen schlug er uns vor, dass wir uns besser ein Leben ertauschen sollten. Naja auch solche Leute gibt es.
Nach einiger Zeit mussten wir dann feststellen, dass wir wohl kein Tausch in Schweden machen können. Als letzte Hoffnung gab es wenige Kilometer vor der Grenze noch eine alte Dame, welche uns von ihrem Haus aus zugewunken hat. Da sind wir dann direkt hingefahren, in der Hoffnung, dass sie mit uns tauschen würde. Leider sprach sie kein Englisch und das Schwedisch von Google-Übersetzer scheint auch nicht das beste zu sein, sodass sie uns einfach eine Basecap gegeben hat. Somit gab es im Endeffekt zwar keinen Tausch in Schweden, dafür aber 5 neue Basecaps und 2 T-Shirts.
Die Grenzüberfahrt nach Norwegen verlief komplett ohne Kontrolle. Kurz nach der Grenze konnten wir dann auch unseren Duftbaum entfernen. Ulle fand diesen allerdings so wohlriechend, dass er direkt mal probieren musste. Nach dieser Geschmacksexplosion gaben wir dann unseren restlichen Fisch an ein anderes Team, damit diese auch noch die Aufgabe erfüllen können. Viele Teams haben nämlich gar keinen Surströmming bekommen, denn aus uns unerklärlichen Gründen scheint dieser sehr beliebt zu sein.
Nun ging es über wunderschöne Straßen Richtung Polarkreis und anschließend Richtung Bognes, dem Ort an dem an Tag 5 unsere Fähre abfährt. Die Fahrt war landschaftlich extrem beeindruckend und auch in Sachen Querbeschleunigung ließ die Route keine wünsche offen.
Die Suche nach einem Schlafplatz stellte sich dann allerdings, anders als in Schweden, als deutlich schwieriger heraus. Bei unserer sehr lang andauernden Suche fanden wir, in einem Hafen, durch Zufall, viele Holzblöcke, die einfach rumlagen. Also erfüllten wir direkt noch eine Roadbook-Aufgabe, dass Auto auf 40 cm hohe Holzblöcke stellen. Am Hafen stießen wir noch auf ein anderes Team, welches auch auf der Suche nach einem Schlafplatz war. Nachdem wir unsere Roadbook-Aufgabe erfüllt hatten begaben wir uns zu diesem Team, da diese in der Zwischenzeit eine wirklich schöne Location an einem einsamen Sandstrand gefunden haben. Der Weg dorthin war dann wirklich richtig Rally-Style. Sandpiste, tiefe Schlaglöcher, Schotter, also alles was das Rallyherz begehrt. Hier machte sich unsere Höherlegung und der Unterfahrschutz bezahlt. Geschlafen haben wir dann neben dem anderen Team, im Auto, direkt am Strand.