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Tag 7 – Mit der Bowlingkugel zum Nordkap
Der heutige Tag startete mit strahlendem Sonnenschein und
anders als in der Nacht mit ca. 100 Grad im Auto. Nach einem schnellen Frühstück
und etwas Haushaltsarbeit ging es dann los Richtung Nordkap. Auf dem Weg musste
noch eine Person gefunden werden, welche endlich unseren Fernseher gegen etwas
anderes tauschen würde. Unsere größten Chancen für einen Tausch malten wir uns
in Alta aus, der letzten wirklich großen Stadt, bevor es zum Nordkap ging.
In Alta angekommen ging es zunächst in einen Supermarkt. Für
6 Dosen Bier, etwas Gemüse, Fleisch und Snacks zahlten wir 64€, zum Glück geht
es morgen raus aus Norwegen, sonst wäre die Privatinsolvenz nicht mehr fern. Nach
dem Einkauf machten wir uns dann auf die Suche nach einer Tauschperson. Auf
unserer Suche entdeckten wir eine Bowlinghalle. An dieser Sprachen wir zunächst
eine Person an, welche auf einer Bank vor der Bowlinghalle saß. Der Gute wollte
zwar nicht mit uns tauschen, da er sich aber um 15:00 Uhr schon den ein oder
anderen Vodka-RedBull reingezogen hatte gab er uns einfach so 150 Kronen, mit
dem Auftrag, dass wir diese in Hammerfest (Ort nord-westlich, ca. 150 km entfernt
vom Nordkap) in Bier umwandeln. Nachdem wir also 150 Kronen reicher waren,
versuchten wir unser Glück in der Bowlinghalle. Tatsächlich waren wir hier
erfolgreich. Zwar wollten Sie unseren Fernseher nicht haben, gaben uns aber
trotzdem eine Bowlingkugel. Diese ist zwar etwas beschädigt und hat keine
Grifflöcher, aber egal, zählen wir einfach mal als erfolgreichen Tausch.
Nun ging es weiter Richtung Nordkap. Den Umweg nach
Hammerfest wollten wir nicht machen, die Kronen von unserem Kollegen von der
Bowlinghalle lassen sich schließlich auch in einem beliebigen Supermarkt in
Bier umwandeln. Unterwegs legten wir dann noch einen Tankstopp ein, bei dem alles
schief ging. Der Zapfhahn ließ sich nicht einrasten, dann schaltete er nicht automatisch
ab und der Sprit lief über. Wir gingen also davon aus, dass der Tank randvoll
sei, nach 50 Kilometern fahrt waren dann aber plötzlich nur noch 40 Liter im
Tank und somit hätten wir auf dieser Strecke einen Verbrauch von 30l/100 km gehabt,
was selbst bei schwerem Gasfuß unmöglich ist. Also haben wir vermutlich nicht vollgetankt,
wieso der Sprit trotzdem übergelaufen ist wissen wir nicht, aber naja Benzin
kost hier ja zum Glück fast nix (2,57€ / L).
Nun ging es auf der E69 weiter Richtung Nordkap. Auf dem Weg
zum nördlichsten Punkt Europas muss man einen Tunnel durchqueren, welcher 6
Kilometer lang und 250 Meter unter dem Meeresspiegel ist. Eines der Rally-Teams
ist einige Stunden zuvor am tiefsten Punkt des Tunnels liegen geblieben, gibt
auf jeden Fall bessere Orte für eine Panne. Unsere Fahrt verlief indes problemlos.
Kurz bevor wir am Nordkap ankamen verriet uns ein
befreundetes Team, dass, wenn man nur zum Globus möchte, man dies kostenlos
machen kann. Da haben wir Glück gehabt, die normalen Tickets, mit denen man
dann auch ins Experience Center kann, kosten pro Person etwas über 30€.
Am Nordkap machten wir dann mit den Jungs vom Team 4×4
Helmut Fotos und suchten uns dann einen Schlafplatz für die Nacht. An unserem
gewählten Ort waren dann noch einige andere Teams. Der Weg zum Schlafplatz
führte über einen steinigen Schotterweg, mit einer tiefen Pfütze auf der Hälfte
des Weges. Hier ging es dann mit ordentlich Tempo durch, wollen ja schließlich
nicht stecken bleiben und jetzt sieht unser Auto auch zum ersten Mal richtig
Rally-Style aus.
Unsere Location für die Nacht war zwar optisch wieder sehr
schön, allerdings war es wahnsinnig kalt. Laut Wetter-App waren es angeblich 9
Grad, aufgrund des starken Wind fühlte sich das ganze aber eher wie 0 Grad an,
wenn überhaupt. Die Nacht verbrachten wir also auch an diesem Tag im Auto. Morgen
geht es dann Richtung Finnland, hier sollte es dann deutlich wärmer sein,
sodass wir hoffentlich mal wieder eine Nacht im Zelt verbringen können.